Sprunglinks

Transportmittel aus Schlieren

Die 1899 in Schlieren gegründete Schweizerische Wagons- und Aufzügefabrik (SWS) hat die Verkehrslandschaft der Schweiz entscheidend mitgeprägt. Bis zum Zweiten Weltkrieg produzierte die SWS einen Grossteil der in der Schweiz verwendeten Trams, Wagons und Triebwagen. Ab 1917 stellte das Unternehmen auch Aufzüge her und baute sich so ein zweites Standbein auf. Nachdem die SWS 1960 von Schindler übernommen wurde, schloss sie 1985 schliesslich ganz.

Das WAGI Museum in Schlieren blickt auf die bewegte Geschichte der SWS zurück. Die Sammlung zeugt von der einstigen Breite der Produktion: Neben den Kerngeschäften Bahn und Aufzügen stellte die SWS auch Kutschen, Rolltreppen und Flugzeugkomponenten her. Die zahlreichen historischen Objekte versetzen Sie zurück in die Zeit, als der Maschinenbau in Schlieren noch boomte.

Wer vertieft in die Geschichte der SWS einblicken möchte, kann zudem das SWS Archiv besuchen. Die Bestände werden ebenfalls in der WAGI aufbewahrt.

Kredite, Aktien, Versicherungen

Der Finanzssektor profitierte indirekt von der zunehmenden Industrialisierung und Mechanisierung: Zahlreiche Grossbetriebe entstanden. Um an schnelles Geld zu kommen, waren diese oft auf Kredite angewiesen; ein lukratives Geschäft für die Banken. Viele Industriebetriebe wagten zudem den Gang an die Börse. Schliesslich brachte die Mechanisierung auch eine Reihe neuer Gefahren, die versichert werden mussten. Kurzum: Mit dem Boom der Industrie wuchs auch der Dienstleistungssektor.

Das Schweizer Finanzmueseum in Zürich widmet sich der Geschichte des Finanzplatzes Schweiz. Die Dauerausstellung zeigt, wie eng der Erfolg der schweizerischen Banken und Versicherungen mit der Industrialisierung verzahnt war. Erst die gesteigerte Nachfrage nach Kapital und Krediten durch Textilunternehmen, Eisenbahnbau und Kraftwerke verhalfen dem Finanzplatz Schweiz zu seiner heutigen Grösse.

Die soziale Frage

Die industrielle Revolution verschafft neue Möglichkeiten und bringt den Menschen Wohlstand. Dies ist jedoch nur eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite stehen die Arbeiterinnen und Arbeiter, die in den Fabriken oft unter prekären Bedingungen für einen Hungerlohn arbeiten. Im Zuge der Industiralisierung häufen sich soziale Konflikte.

Das Schweizerische Sozialarchiv in Zürich dokumentiert diese Probleme und Konflikte. Dort finden sich Akten zu zahlreichen Arbeiterorganisationen, Gewerkschaften, Angestelltenverbänden und migrantischen Vereinigungen sowie sozialpolitischen Bestrebungen. Hier zeigt sich, dass sich Industriegeschichte nicht bloss um wirtschaftliche, sondern auch um gesellschaftliche Fragen dreht.

Ratternde Webstühle

Entgegen weitverbreiteter Vorstellungen von Fabriken und Arbeitersiedlungen beginnt die frühe Industrialisierung im ländlichen Raum. In den Städten befanden sich lediglich die Textilkaufhäuser, welche die Ware vertrieben. Produziert aber wurde auf dem Land. So auch in Zürich:  Bereits vor der Mechanisierung entstanden im Zürcher Oberland entlang von Töss und Aabach grosse Textilbetriebe, die Spinnräder und Webstühle mit Wasserkraft betrieben. Die Heimarbeit sorgte für zusätzliche Produktion.

Das Museum Neuthal nimmt Sie mit auf eine Reise in die Vergangenheit, als das Rattern der Webstühle das Zürcher Oberland erfüllte.

Es dampft und zischt

Die Uerikon-Bauma-Bahn hängt direkt mit dem Textilboom im Zürcher Oberland zusammen. Initiator der Bahn war nämlich Adolf Guyer-Zeller, Besitzer der Spinnerei in Neuthal. Diese wollte er ans schweizerische Eisenbahnnetz anbinden. Die Strecke wurde 1901 in Betrieb genommen.

Heute verkehren nur noch historische Züge auf dieser Strecke. Der Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland (DVZO) hat sie von der SBB übernommen. An ausgewählten Sonntagen während der Sommermonate kann die Strecke exklusiv mit historischen Dampfzügen befahren werden. Ein verkehrsgeschichtliches Erlebnis, das gleichzeitig untrennbar mit der Textilindustrie im Zürcher Oberland verknüpft ist. 

Die einzelnen Stationen der Tour

1. Station: WAGI Museum Schlieren

Ein Highlight der schweizerischen Transportgeschichte

mehr Details

2. Station: Schweizer Finanzmuseum

Money, Money, Money

mehr Details

3. Station: Schweizerisches Sozialarchiv

Die Gesellschaft im Wandel der Zeit

mehr Details

4. Station: Museum Neuthal Textil- & Industriekultur

Wo sich das Rad der Zeit zurückdreht

mehr Details

5. Station: Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland

Wo Verkehrsgeschichte auf Textilindustrie trifft

mehr Details

Praktische Hinweise

Die Tour beschränkt sich auf den Raum Zürich. Die Verkehrswege sind gut ausgebaut. Sie können mit ÖV, Auto, Velo oder einer Kombination dieser Verkehrsmittel reisen.

Falls Sie die Archive besuchen, dann bereiten Sie Ihren Besuch vor. Konsultieren Sie im Vorfeld die Onlinekataloge des Sozialarchivs und des SWS-Archivs und bestellen das Archivgut vor. Bei Fragen helfen Ihnen die Angestellten der Archive gerne weiter.

Bitte beachten Sie die unterschiedlichen Öffnungszeiten der einzelnen Institutionen. Die Fahrten in den historischen Zügen des DVZO finden nur an ausgewählten Sonntagen während der Sommermonate statt. Bitte prüfen Sie im Vorfeld die entsprechenen Fahrpläne.